Gesprächsstoff

Chiemsee Kasperltheater auf Sommerferien-Tour: SEIFENSCHAUM, SEIFENBLASEN UND DER BAIRISCHE KASPERL

„Wir wollen doch nur spielen“… ist das Motto von Stephan Mikat und seinem Chiemsee Kasperltheater in den Sommerferien. Bis zu zwei Vorstellungen täglich (insgesamt werden es in den Sommerferien knapp 30 Veranstaltungen) sind es, die in den großen Ferien auf dem Programm stehen.

Wenn es irgendwie geht, spielt der Bairische Kasperl mit seiner Open-Air-Bühne. Corona und die Förderung #neustartkultur hatten es möglich gemacht, dass sich der frühere Radio-Moderator eine mobile Bühne, ganz nach seinen Wünschen konzipiert, anschaffen konnte.

Zum Bühnenanhänger gehören Klappbänke für bis zu 150 Besucher, eine moderne Ton- und Lichttechnik und ein Zelt für ca. 80 Besucher. Das Zelt dient als Sonnenschutz, kann aber auch bei Regen komplett geschlossen werden. Allerdings plant Mikat seine Tour immer zweigleisig: Für den Großteil der Open-Air-Vorstellungen gibt es einen Saal, in den bei schlechtem Wetter ausgewichen wird.

Der große Renner sind im Sommer die Seifenschaum-Maschine und die Seifenblasen, die jede Kasperl-Vorstellung zu einer Kinder-Party machen. Da wird geklatscht, gesungen und unter dem künstlichen Schneesturm getanzt und mit Seifenblasen gefeiert.

Die Vorstellungen dauern jeweils ca. 40 Minuten und sind für Kinder ab 3 Jahren geeignet. Der Chiemsee-Kasperl verzichtet auf eine Pause bei den Vorstellungen: „Einerseits wird die Geschichte unterbrochen, andererseits dient so eine Pause eben meistens nur dem Konsumzwang. Und ich verzichte bewußt auf diese zusätzliche Einnahmequelle, weil ich den Geldbeutel der jungen Familien nicht noch mehr strapazieren möchte…“ erklärt der Theatermacher. Deshalb gibt es im Vorverkauf unter www.chiemsee-kasperl.de nicht nur ermäßigte Kinderkarten ab 5€ (für Frühbucher bis zu 14 Tage vor den Veranstaltungen) sondern auch vergünstigte  Familienkarten (4 Personen bezahlen hier 30 €). Natürlich werden an der Tageskasse immer Karten für Kurzentschlossene bereitgehalten.

Insgesamt sind es zehn Kasperl-Geschichten, die Stephan Mikat alle selbst geschrieben hat, welche immer abwechselnd zum Einsatz kommen. Dabei ändern sich die Geschichten auch manchmal und werden überarbeitet. Besonders die Reaktionen der Kinder fließen dann in die Stories ein. Großen Einfluss auf den Inhalt hat auch Denise, die 14jährige Tochter des Ober-Kasperls. Sie bereichert die Stücke mit ihren Regie-Einfällen, die den Kasperl-Papa manchmal in seiner Spontanität herausfordern.

Nicht nehmen lässt sich der Chiemsee-Kasperl seinen bairischen Dialekt. „Da werde ich gerade von den Urlaubern schon manchmal gefragt, ob sie denn alles verstehen würden“ schmunzelt Mikat. Ich bin hier in der Region geboren und rede eben so, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Aber keine Sorge, der Kasperl spricht „salonbairisch“, also für alle verständlich.

Wann macht der Kasperl mal Urlaub? Die Sommertour  ist so konzipiert, dass zwar viele Vorstellungen stattfinden. Dennoch hat sich Stephan Mikat zwei Wochen persönliche Auszeit eingeplant. Wegfahren wird er nicht, denn „wir wohnen ja da, wo andere Urlaub machen“.

Und auch in der Vorstellungszeit bleibt morgens und abends immer Zeit für einen kurzen Sprung in den Chiemsee. Der Kasperl selbst ist übrigens wasserscheu und bleibt da selbstverständlich in seiner Puppenkiste.

Jetzt läuft übrigens  gerade die Terminplanung für die Weihnachtszeit an. Das Chiemsee Kasperltheater wird voraussichtlich u. a. auf dem neuen Christkindlmarkt auf der Fraueninsel zu sehen sein. Außerdem gab es schon vor den Sommerferien viele Reservierungen von Kindergärten aus der Region. Viele Elternbeiräte spendieren ihren Kinder dabei nicht nur Kasperlvorstellungen, sie organisieren dazu noch eigene Veranstaltungen und finanzieren das Kasperltheater mit dem Verkauf von Kaffee und Kuchen. Das hat schon vielerorts dazu geführt, dass der Kasperl noch ein zweites Mal hinterher gebucht wurde, weil das Geld aus steuerlichen Gründen zum Jahresende ausgegeben werden muss.

Welche Pläne hat der Chiemsee-Kasperl noch? Da ist immer noch eine große Deutschland-Tournee das Ziel. Und spätestens 2025 soll das zweite Kasperlbuch von Stephan Mikat erscheinen. Sein Debut als Kinderbuch-Autor hat er 2023 mit der Geschichte „Kasperl, Mucki & der Gummibärchenzauber“ gefeiert. Die Erst-Auflage ist mittlerweile fast vergriffen. Ein Nachdruck ist in Planung.

Bildunterschrift: „Beste Freunde“ Stephan Mikat und sein Kasperl. Der Kopf ist übrigens aus Lindenholz und wurde nach „Hohnsteiner Art“ geschnitzt. Die Kleidung der Kasperlpuppen ist übrigens ebenfalls echte Handarbeit.

Foto: Franz Mees