Gesprächsstoff

Nigel Kennedy plays Beethoven im Kultur+Kongress Zentrum Rosenheim

Als Klassik-Sonderkonzert außerhalb der Meisterkonzertreihe gastiert am Freitag, den 08. Oktober 2021 um 20 Uhr der Ausnahmekünstler Nigel Kennedy gemeinsam mit der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg im KU’KO Rosenheim. Ein Violinkonzert, gewidmet dem deutschen Komponisten Ludwig van Beethoven. Auf dem Programm steht das Beethoven Violinkonzert in D-Dur, 1. Satz. Im zweiten Teil eine Eigenkomposition von Nigel Kennedy, „Für Ludwig van“  für Violine und Orchester in vier Sätzen. Über ein Jahr mußte sich Nigel Kennedy „Corona“-bedingt gedulden, um sein erstes Violinkonzert der Öffentlichkeit zu präsentieren. Uraufführung war in Bremen im Rahmen der Konzertreihe „Ein Sommer in Lesmona“ im Juli 2021.

Der britische Star-Geiger Nigel Kennedy hat sich das Exzentrische erhalten. Die Liebe zur musikalischen Grenzüberschreitung ist im Laufe seiner Karriere eher noch größer geworden, was sich auch an seinen eigenen Kompositionen zeigt. Es ist natürlich faszinierend zu erleben, wie er die höchsten Technikhürden konzentriert aber auch total lässig ansteuert und sie dann ebenso locker überwindet. Kennedys große Liebe ist aber die Improvisation, er ist eigentlich der geborene Stehgeiger, der sich an immer und immer neuen Variationen eines Themas berauscht – mit einem deutlichen Hang zum Überbordenden und Vereinnahmenden.

Sein Violinkonzert ist ein Werk in vier Sätzen, eine Stunde lang. Wie nicht anders zu erwarten, ist das viersätzige Werk weniger eine stringente Komposition denn ein Konglomerat aus vielen „catchy tunes“, also ins Ohr gehenden Melodiephrasen, aus denen Kennedy die Sätze dann improvisatorisch entwickelt. Das Orchester bereitet die Basis, in dem es Motive repetitiv weiterentwickelt oder zurückführt. Manchmal blitzt etwas Beethoven, „Kennedys spirituellem Bruder“, mit zahlreichen „enharmonischen Verwechslungen“ hindurch, aber ebenso oft jiddische Musik, Jazz, Pop, lateinamerikanische Rhythmen. Mal könnte es eine Hommage an Leonard Bernstein sein, mal an Antonín Dvořák. Egal, die Spielwut von Kennedy und seinem Orchester und das ständige Ineinanderfließen musikalischer Gedanken begeistern.

„Für Ludwig Van“ ist inspiriert durch das musikalische Werk Beethovens, den Kennedy als „genialen Rebellen“ bezeichnet. Auch Kennedy ist ein Rebell – aber die Liebe zur Musik und die wegweisende Kreativität für die Zukunft ist beiden gemein.

 

NIGEL KENNEDY ist einer der schillerndsten Exzentriker der klassischen Musik und zugleich eines der begnadetsten Genies auf der Violine. Bereits mit sieben Jahren wurde er von dem großen Yehudi Menuhin entdeckt, der ihm ein Stipendium an der Yehudi Menuhin School anbot und sich bereit erklärte, alle seine Gebühren zu zahlen. Ab 1980 trat Kennedy regelmäßig mit den Berliner Philharmonikern auf, bald darauf spielte er mit nahezu allen großen Orchestern und unter allen bedeutenden Dirigenten. Kennedys erste hoch gelobte Einspielung von Elgars Violinkonzert wurde 1985 vom »Gramophone Magazine « als »Record of the Year« ausgezeichnet. Für seine zweite Vivaldi-Aufnahme mit den Berliner Philharmonikern erhielt er den ECHO Klassik in der Kategorie »Beste Einspielung des Jahres für Musik des 18. Jahrhunderts« sowie den österreichischen Klassik Amadeus. Kennedys Aufnahmen vieler Violinkonzerte bekannter Komponisten erreichten Spitzenverkaufszahlen, ebenso seine Einspielungen von Kammermusik und seine Recital-CDs.

Seit seiner Gründung ist das Orchester der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg Anziehungspunkt für internationale Solisten. Die legendären Mstislav Rostropovich, Mikis Theodorakis, Igor Oistrach, Mischa Maisky, Sir James Galway, Edita Gruberova, Ute Lemper, Dmitri Hvorostovsky, Vadim Repin, Lilya Zilberstein, Giora Feidman, Sergei Nakariakov, Gabor Boldoczki, Martin Stadtfeld, Nikolai Tokarev, Ksenija Sidorova und David Garrett gehörten zu den gefeierten Künstlern, die mit dem Orchester auftraten. Die intensive europaweite Konzerttätigkeit der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg wird durch die Studioproduktionen ergänzt. Die CD des Orchesters mit Werken von Carl Maria von Weber, die bei SONY MUSIC erschienen ist, wurde mit dem begehrten „Editor’s Choice“ der renommierten britischen Gramophone-Magazine ausgezeichnet.

 

Tickets sind im Vorverkauf erhältlich online unter www.kuko.de oder an der Kasse des Kultur+Kongress Zentrums Rosenheim, Kufsteiner Str. 4, 83022 Rosenheim.

Der Ticketschalter ist Montag bis Freitag von 9.00 bis 17.00 Uhr und am Samstag von 10.00 bis 14.00 Uhr geöffnet.

 

Foto: ©Rankin