Gesprächsstoff

Wandern auf königlichen Pfaden mit herrschaftlicher Beschilderung

Anlässlich des 100. Todestages König Ludwig III. haben die Gemeinden Aschau i.Ch., Frasdorf und Bernau am Chiemsee etwas Besonderes ausgearbeitet

Der bekannte König Ludwig III. Wanderweg von Wildenwart über Aschau i.Chiemgau und von Bernau kommend kann ab sofort auch als Rundweg bewandert werden. Von Wildenwart geht es nun als neue Ergänzung noch zusätzlich weiter nach Vachendorf, Schörging, Kothöd, Gröben und von dort zurück nach Bernau. Die 21 km lange Wanderung „König Ludwig III.“ hat einiges zu bieten. Der herrliche Blick über den Chiemsee, historische Feldkreuze, sehenswerte Kapellen, Quellen und Landschaftsschutzgebiete sind dabei auf dem gemütlichen Wanderweg zu entdecken. Die ca. 7 stündige Tagestour führt vorbei am Ort Wildenwart mit seinem Landschloss, das noch heute von Herzog Max in Bayern, einem Urenkel König Ludwig III., bewohnt wird. Verschiedene beliebte Einkehrmöglichkeiten laden unterwegs zum Pausieren und Genießen ein. Natürlich kann der König Ludwig III. Wanderweg auch auf einzelnen Etappen erwandert werden. Der „Ludwig III.-Weg“ ist sicher ein besonderer „Spazierweg“; verschiedene Abschnitte mussten der König und seine Töchter bei der Flucht vor den Revolutionären in den Jahren 1918 und 1919 tatsächlich zu Fuß zurücklegen.

Mit diesem Wandervorschlag wollen die Touristiker auf die Ereignisse vor 100 Jahren hinweisen und einen kleinen Einblick verschaffen in eine der reizvollsten Landschaften des Chiemgauer Voralpenlandes nahe dem Bayerischen Meer und seiner benachbarten Berge, in welcher die königliche Familie schon wegen des Besitzes von Schloss Wildenwart des Öfteren weilte. Bereits ab 1875 war man im Sommer regelmäßig zu Gast bei Ludwigs Tante, der Herzogin Adelgunde von Modena, einer Schwester von Prinzregent Luitpold. Später ging das Schloss an die Familie von Prinz Ludwig, des späteren König Ludwig III. über. Nach der Revolution im November 1918 wurde der alte Herrschaftssitz hoch über dem Prienfluss, der seit dem 12. Jahrhundert eng mit der angrenzenden Herrschaft Hohenaschau verbunden war, zur Zufluchtsstätte der Königsfamilie. Aber auch von hier musste der König zweimal weiter fliehen. Man befürchtete, es könnte sogar so dramatisch wie bei der Zarenfamilie in Russland verlaufen. Die Prinzessinnen Gundelinde und Wildtrud versteckten sich beim Wirt im Aschauer Ortsteil Hintergschwendt vor den „Spartakisten“. Aus dieser Zeit stammt das inzwischen wiedererrichtete Feldkreuz auf dem 800 m hoch gelegenen Gschwendt, zu dem sich die beiden in äußerster Bedrängnis „verlobten“.

„Auch wenn die geplante Landesausstellung 2021 auf Herrenchiemsee nach Regensburg verlegt wurde, wollte der Heimat- u. Kulturverein Frasdorf in Zusammenarbeit mit der örtlichen Tourist-Info trotz alldem einen Großteil der vorgesehenen Aktionen durchführen,“ so Rupert Wörndl (links), Ortsheimatspfleger in Frasdorf „Wir bieten Themenwanderungen, eine Sonderausstellung im Dorfmuseum und eine Lesung zum Thema König Ludwig III. und Wildenwart an.“

Aschaus Tourismuschef Herbert Reiter freut sich: „Und damit unsere Gäste und Besucher auch alle auf dem richtigen Weg bleiben, haben wir die Beschilderung für den König Ludwig III. Wanderweg mit einer komplett neuen Beschilderung ausgeschildert.“ „Die neuen königblauen Schilder sollen auch zugleich ein Zeichen setzen für die starke interkommunale Zusammenarbeit zwischen den Nachbargemeinden im Tourismus“, so Herbert Reiter.

Christoph Osterhammer von der Tourist-Info Bernau (rechts) meinte bei der Kontrolle und der letzten Absprache zur Beschilderung: „Ich denke, wir und auch unsere Gäste dürfen sich über ein gelungenes Gemeinschaftsprojekt der drei Gemeinden freuen und hoffen, dass viele dieses Wanderangebot genießen werden.“

In allen drei Gemeinden gibt es dazu auch passende geführte Wanderungen auf dem König Ludwig III Wanderweg. Weitere Infos dazu gibt es bei der Tourist Info Aschau, Tel. 08052/90490 bzw. unter www.aschau.de. Auch bei der Tourist Info Bernau, Tel. 08051/98680, www.bernau-am-chiemsee.de und Frasdorf, Tel. 08052/179625 und www.frasdorf.de

Foto re.